Blumentöpfe und Schirme

Der Marktplatz hat eine sehr langgestreckte Raumfigur, die aber aus der Entwurfsgeschichte heraus verständlich ist. Wenngleich architektonisch schön gefasst, vermittelt der Platz doch durch seine Länge einen etwas "zugigen" Eindruck. Prägend aufgrund der Pflasterstruktur sind straßenartige Zonen entlang der Gebäude beidseitig des Platzes, die auch noch für Lieferverkehre und Rettungsfahrzeuge freigehalten wurden . Die schmale Mittelzone ist mit holprigem Rasenfugenpflaster versehen und auch nochmals der Länge nach durch die Mittelachse, gebildet aus der Baumreihe und der sonstigen Platzmöblierung (Bänke, Papierkörbe Fahrradständer etc.) geteilt . In dieser Zone versuchten die Gastronomiebetriebe, quasi "auf der anderen Straßenseite", ihre im Freien aufgestellten Tische zu bewirten, was aber gleichzeitig zu Konflikten bei der Nutzung der öffentlichen Bänke und Fahrradständer führte.

Dem Aufenthalt in einem der Freisitzbereiche mehr gemütliche Atmosphäre zu verschaffen war eines der ersten Themen, um die sich die Diskussionen des Marktplatztreffs intensiver drehten. Gleichzeitig sollte auch gestalterisch eine Klammer für die bei ihrer Möblierung doch sehr unterschiedlich auftretenden  Gastronomiebetriebe gefunden werden.  

Schließlich einigte man sich darauf, der Gemeinde Neufahrn vorzuschlagen, 6 große dunkelgrüne Marktschirme anzuschaffen, die den Gastronomiebetrieben zur einheitlichen Beschirmung ihrer Freisitze gegen Miete überlassen werden. Des Weiteren wurde der Gemeinde vorgeschlagen, 32 überdimensionale Blumentöpfe anzuschaffen, sie bunt zu bepflanzen und als Abgrenzung der Freisitzbereiche aufzustellen. Zusätzlich wurde angeregt, die Zone südlich der Baumreihe künftig komplett zur Nutzung durch die Freisitze der Gastronomiebetriebe zur Verfügung zu stellen und hier keine Fahrverkehre mehr vorrangig zu berücksichtigen.

Der Gemeinderat stimmte allen drei Vorschlägen zu und so konnte zur einhelligen Freude der Neufahrner Bürger dieses Projekt 2013 realisiert werden.